Bernhardt Herbordt, Melanie Mohren Promise, Practice, Protocol— Performing Future Presences Are You Meaning Company Matthias Böttger Corinne May Botz Marcelo Cardoso Gama Jonathan Garfinkel Javier Hinojosa Eunjung Hwang Alicja Karska, Aleksandra Went Daniel Kötter, Begum Erciyas Pei-Wen Liu, Tobias Hoffmann Marcell Mars Matthias Aron Megyeri Damir Očko Dubravka Sekulić Alexander Sigman Katarzyna Sowula |
Matthias Böttger Garden Without Us
“… But what about the Visitation? What do you think about the Visitation?”
A quote from Roadside Picnic by Arkady and Boris Strugatsky. Did you know that Europe’s biggest Baroque garden resided behind Schloss Solitude? Yes, back there in the forest. Carl Eugene Wurttemberg used and maintained it only for a few years. There are some leftovers that you can still find. Maybe a world without us would look like this? Das war ein Zitat aus Picknick am Wegesrand von Arkadi und Boris Strugatzki. Wussten Sie, dass in dem Wald hinter Schloss Solitude Europas größter Barockgarten lag? Ja, dort hinten im Wald. Zu einem barocken Lustschloss gehört unbedingt auch ein Garten. Carl Eugen von Württemberg hat ihn nur wenige Jahre genutzt und pflegen lassen. Einige wenige Überreste kann man noch finden. Nicht viel nach über 200 Jahren. So würde vielleicht auch eine Welt ohne uns aussehen, und die Tiere würden sich wundern, was wir so alles übrig gelassen haben ... Ich spaziere mit Ihnen durch den Wald: A Garden Without Us.
22. Mai 1768. Solitüde. Vormittags liessen der Herzog auf dem rechten Fuss zur Ader und Nachmittags schossen Sie aus dem Plan-Hauss einen Kolben-Hirsch. Abends führte der Herzog die Dames in der Wurst spatzieren. 23. Mai 1768. Solitüde. Fuhren der Herzog Abends mit denen Dames in den weissen Tier- und sodann in den Sau-Garten spatzieren. 24. Mai 1768. Solitüde. Haben der Herzog den Obrist v. Montolieu zur Mittagstafel hierher eingeladen, welcher Nachmittags aber wieder zurück nach Ludwigsburg gieng. Abends führte der Herzog die Dames in der Wurst spatzieren. 22. Juni 1768. Solitüde. Mittags und Nachts aßen die Mde. Missieri, Mslle. Bonani und Kurtzin an der Tafel. Nach der Tafel fuhren der Herzog mit dem Obrist v. Weissenbach nach Ludwigsburg und liessen ohnvermuthet in der Garnison Allarme schlagen, bey welcher Gelegenheit viele Officiers nicht zugegen, sondern abwesend waren, welche alle gleich in Arrest gesetzt wurden. Abends fuhren der Herzog mit den Dames in der Wurst spatzieren. 22. Juni 1769. Solitüde. Wurde Nachmittags in dem Billardszimmer gespielt und gegen Abend fuhren der Herzog mit 2 Würsten in samtlichen Ställen herum und zeigten dem Printzen und ihrer Hoheit samtliche Pferde. 22. Juni 1770. Solitüde. Ritte ich wegen bevorstehender Revuë über Mittag nach Ludwigsburg, um die Notwendigkeiten bey meinem Regiment zu besorgen. Nachmittags schoss die Mslle. Bonafini einen Kolben-Hirsch beym Bärensee. Aus den Tagebüchern des Herzogs, aufgezeichnet vom Freiherr von Buwinghausen-Wallmerode, in: Ernst von Ziegesar (Hrsg.): Tagebuch des Freiherrn von Buwinghausen-Wallmerode über die »Land-Reisen« des Herzogs Karl Eugen von Württemberg in der Zeit von 1767 bis 1773. Stuttgart 1911.
What is the future’s past? Wie sieht die Vergangenheit der Zukunft aus? Wir betreiben hier eine Art Archäologie der Zukunft. Naturschutz ist eigentlich ein Euphemismus. Es geht um Menschenschutz. Die Natur wird zwar nie mehr so sein, wie sie mal war, aber sie kann auch ohne uns. Wir aber nur kurzfristig ohne sie. Es ist also kein Luxus, sich Gedanken darüber zumachen, wie die Zukunft über uns denken wird. Es geht dabei weniger um technische Neuerungen oder Anpassung, als vielmehr um einen kulturellen Wandel.
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